MdB Kindler dringt auf Straßenbrücken und Lärmschutz an Bahnlinien durch Neustadt

Für Straßenbrücken anstelle der lästigen Bahnschranken und umfassenden Lärmschutz entlang der Bahnstrecke Rotenburg-Hannover im gesamten Neustädter Stadtgebiet will sich der Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90 / Die Grünen, Sven-Christian Kindler, einsetzen. Das sagte der haushaltspolitische Fraktionssprecher seinen Parteifreunden am vergangen Freitag in Neustadt zu.

Gemeinsam mit den grünen Orts- und Stadtratskandidierenden Steffen Schlakat (Neustadt), Dr. Godehard Kass, Uwe Lötzerich (beide Schneeren), Ute Lamla (Poggenhagen) und Jürgen Gerisch (Scharrel) konnte sich Kindler am Bahnübergang Siemensstraße davon überzeugen, wie häufig Neustädter an Schranken warten und welchen Lärm sie insbesondere durch Güterzüge ertragen müssen.

Als Negativ-Beispiel nannte Regionskandidatin Ute Lamla den Bahnübergang Poggenhagen: „Rein rechnerisch sind die Schranken dort fast fünf Monate im Jahr geschlossen. Daher brauchen wir auch dort schnellstmöglich eine Straßenbrücke.“

Kindler verwies darauf, dass die Deutsche Bahn in der Regel nur bei Neubaustrecken für umfassende Lärmschutzmaßnahmen sorge, nicht aber bei Neu- und Umbauten wie in diesem Fall. Der Abgeordnete: „Daher werde ich mich in Berlin im Interesse der Bevölkerung von Neustadt, des Heidekreises und des Landkreises Rotenburg dafür verwenden, dass die geplante Ertüchtigung aller bestehenden Strecken als Linienneubauten eingestuft werden.“ Schließlich nehme der Zugverkehr dadurch mittelfristig noch zu.

Bild zwei

 

Direkt am Bahnübergang Siemensstraße erlebte der grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler (links) das tägliche Warten der Neustädterinnen und Neustädter, mit den Grünen Jürgen Gerisch, Ute Lamla, Steffen Schlakat und Dr. Godehard Kass (von links)

Hintergrund: Im „Dialogforum Schiene Nord“ hatten sich Bund, Land und betroffene Kommunen im November 2015 auf die sogenannte „Alpha-Variante E“ zum Aus- und Neubau der bestehenden Bahnstrecken im Raum Bremerhaven/Hamburg und Hannover geeinigt. Mit diesem Kompromiss, der bereits im Bundesverkehrswegeplan 2030 steht, wurde nach fast 20-jährigen Debatten die bestmögliche Lösung für mehr Personen- und Güterverkehr und die bessere Anbindung der Seehäfen Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg ans Hinterland gefunden.

Bei seinem anschließenden Besuch der Wunstorfer Grünen kritisierte MdB Kindler die negativen Folgen der geplanten Freihandelsabkommen CETA mit Kanada und TTIP mit den USA für Arbeitnehmer, kleine und mittelständische Betriebe sowie deutsche Arbeits- und Sozialstandards. Viele Grüne wollen sich an der Großdemonstration gegen CETA und TTIP am Samstag, 17. September, in Hamburg beteiligen.